Hallo!
Ich möchte hier meine Erfahrungen mit Cannabinoiden bzw. Cannabis bei schwerer Migräne und anderen Kopfschmerzen schildern und hoffe, dass sie dem ein oder anderen helfen können.
Meine Schmerzsymptomatik: Verschiedene Kopfschmerzarten, teilweise nicht identifiziert (bekannt: Migräne mit und ohne Aura, Spannungskopfschmerz, SUNCT), täglich bis zu 10 Stunden am Tag, sowohl konstant als auch wellenartig verlaufend.
Begleiterscheinungen während der Schmerzattacken: Lichtempfindlichkeit, Lärmempfindlichkeit, Übelkeit, Verdauungsstörungen, Reizbarkeit, verzögerte Augenbewegungen bzw. Schielen, Erschöpfung, Nervosität und Bewegungsdrang, Wortfindungsstörungen.
Medikation: Ich habe natürlich viele verschiedene Medikamente teilweise über lange Zeiträume eingenommen und auch nichtmedikamentöse Therapien probiert. Die Wirkung war nie sehr gut und es konnten nicht annähernd alle Symptome und Schmerzen abgedeckt werden. Viele Medikamente wirkten garnicht und auch Medikamente, die erst halfen verloren an Wirkung über die Zeit und Nebenwirkungen wurden verstärkt.
Nach vielen Jahren entdeckte ich CBD und die positive Wirkung auf meine Schmerzen. Die Wirkung hielt aber nicht lange an. Die Einnahme erfolgte damals schon in Rücksprache mit mehreren Ärzten. Einige Zeit später wurde mir Sativex verschrieben. Die Wirkung war in Kombination mit CBD besser, aber viele Schmerzverläufe waren noch schwer unter Kontrolle zu bekommen und auch andere Symptome waren noch zahlreich.
Kurz nach der Gesetzesänderung in diesem Jahr habe ich Cannabisblüten verschrieben bekommen. Zuerst habe ich nur inhaliert, die Wirkung war da aber ähnlich wie bei Sativex. Als ich mir dann ein öliges Extrakt aus den Blüten hergestellt habe war ich begeistert von der Wirkung! Die Schmerzen gingen stark zurück und auch die Übelkeit war kein Problem mehr. Mit der Zeit wurde die Wirkung noch besser, nachdem ich die richtige Dosierung und Kombination von Blüten gefunden hatte.
Momentan nehme ich über den Vormittag verteilt 3 mal ein relativ schwach konzentriertes Öl aus einer THC-reichen Sorte ein, nachmittags alle 3 Stunden. Wenn ich eine Dosierung vergesse kommen die Symptome i.d.R. schnell wieder. Außerdem nehme ich 1 oder 2 mal am Tag nur einen Tropfen aus einem schwach konzentrierten Öl mit Bedrolite ein. Das verbessert die Wirkung noch etwas. Wenn ich zusätzlich nicht regelmäßig etwas CBD nehme, dann kommt alle paar Wochen ein Tag, an dem mir nur CBD gut gegen die Schmerzen hilft.
Mit der Medikation bin ich sehr zufrieden und habe kaum Nebenwirkungen. Während ich in der Vergangenheit auf extrem viele Nahrungsmittel verzichten musste, kann ich jetzt alles wieder zu mir nehmen. Manchmal kann noch ein Nahrungsmittel oder etwas anderes vermehrt Schmerzen triggern, die bekomme ich jetzt aber gut in den Griff, im Notfall auch durch Inhalation, welche mir aber sonst eben nicht so gut hilft.
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